DIE CORPORATE-TREASURY-UMFRAGE VON FINIUS VERWEIST AUF WEITERHIN ZUNEHMENDEN DIGITALISIERUNGSBEDARF SOWIE MEHRARBEIT DURCH ZUNEHMENDE GESCHÄFTSRISIKEN RUND UM MARKTGESCHEHEN, ZINSEN, FINANZIERUNG
Die vierte Auflage unserer Umfrage unter Treasurern zeigt: Viele Treasury-Abteilungen sind noch immer nicht so digital, wie sie’s gern wären – und das, obwohl die entsprechende Modernisierung jetzt schon im vierten Jahr in Folge ganz oben auf der Prioritätenliste befragter Treasurer steht.
Genau wie in unseren früheren Umfragen belegen die Themen Prozessoptimierung und -digitalisierung sowie Verbesserung der Liquiditätssteuerung nämlich erneut die vordersten Plätze der wichtigsten Themen. Und damit nicht genug: Über drei Viertel der Befragten gehen zudem davon aus, dass eben diese Punkte auch in den kommenden fünf Jahren beherrschend bleiben werden.
Derart gegenübergestellt, werfen die Zahlen die Frage auf: Wie schnell kommt die Treasury-Modernisierung eigentlich voran? Und: Herrscht hier und da vielleicht sogar ein "Digitalisierungsstau?"
Digitalisierungsstau in der Treasury
Der wäre in Zeiten schwächelnder Wirtschaft, steigender Zinsen und zunehmender Finanzierungs-Zurückhaltung bei Banken sicherlich kein Vorteil, meint zumindest der Leiter unseres Corporate-Treasury-Teams Michael Kaiser:
„Digitalisierung ist natürlich kein Allheilmittel. Aber ein Treiber für mehr Effizienz und Geschwindigkeit in der Treasury ist sie durchaus – und eben die wäre gerade jetzt gefragt, wo viele Unternehmen Liquiditäts- und Risiko-Steuerung zügig verbessern müssen. Wir beobachten in unseren Projekten zumindest immer wieder, wie sehr ein 'Modernisierungsstau' Handlungsfähigkeit beschränken und Risiken verschärfen kann. In Anbetracht dessen erscheint uns der Fortschritt tatsächlich als ungenügend.“
„Digitalere“ Treasuries im Vorteil
Kaiser ergänzt, dass bereits weitgehend digitalisierte Treasury-Abteilungen die derzeitigen Herausforderungen dagegen meist nutzen, um ihre Rolle als strategische Planer und Lenker der Konzernfinanzen zu stärken, ergänzt Kaiser – „nicht zuletzt, weil Sie mittels Software und Automation bessere Einblicke und mehr Zeit für die entsprechende Arbeit haben.“
So nutzen zwar rund 80 Prozent aller Befragten bereits ein Treasury Management System – doch nur ein Drittel setzt überdies auf Robotics oder KI.
Märkte, Finanzierung schwieriger
Nach Markt- und Geschäftsrisiken befragt, antworteten die Treasurer unter anderem, dass der Ukrainekrieg zwar Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn gehabt habe, diese jedoch geringer ausgefallen seien als erwartet. Die Zinsrisiken hätten sich dagegen verschärft (68% erwarten steigende Zinsen), und die Finanzierungsbereitschaft der Banken erscheine rückläufig (41.2%).
Ein wenig erstaunlich also, dass sich rund die Hälfte der Befragten weiterhin nicht umfänglich gegen Zinsrisiken absichert (nur 43% betreiben „Hedging“). Immerhin steigt das Interesse an Working Capital Management (~60%, etwa 10 Prozentpunkte über dem Vorjahr) sowie an ESG-Financing (37% der Befragten planen eine solche für die Zukunft).
Michael Kaiser meint im Gespräch mit der FINIUS-Redaktion jedenfalls, der Handlungsbedarf bleibe weiterhin hoch – betont aber auch die Chancen der Treasury, gerade jetzt Veränderungen durchzusetzen:
„Liquiditätssteuerung, Finanzierung, bestmöglicher Mitteleinsatz spielen inzwischen wieder eine erhebliche wichtigere Rolle in den Unternehmen als während der gerade vergangenen, langjährigen Niedrigzinsphase. Für Heads of Treasury sollte gerade jetzt die Gelegenheit günstig sein, endlich Unterstützung für wichtige Modernisierungs-Vorhaben zu erhalten.“
FINIUS unterstütze bereits etliche Kunden eben hierbei – etwa durch die Entwicklung spezifischer Business-Cases für die Treasury-Digitalisierung oder den optimierten Einsatz der vorhandenen TMS.
Über die Studie:
Die FINIUS „Corporate-Treasury-Umfrage-2023“ beruht auf der Befragung von CFOs und Senior-Treasurern aus größeren, überwiegend international aufgestellten Mittelständlern im Sommer 2023. Weitere Infos hierzu sowie eine vollumfängliche Auswertung aller Antworten findet sich im Umfrage-Bericht, der ab sofort auf Anfrage bei uns erhältlich ist.
Alle Ergebnisse
Um die vollumfängliche Auswertung der Umfrage zu erhalten, schreiben Sie einfach eine E-Mail an Corporates@FINIUS.de “Digitalisierungsstau” in der Treasury – erhöht er das Risiko für Mittelständler?